Miss Americana for Kamala

Wahlempfehlung mit Treffergarantie: Der größte Popstar des Planeten unterstützt Kamala Harris. Das könnte durchaus Einfluss auf die Wahl haben.

Kamala
Kamala
Das Timing hätte kaum besser sein können. Kurz nachdem Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris ihren republikanischen Gegenspieler Donald Trump in der TV-Debatte zerlegt hatte, äußerte sich der wahrscheinlich größte Popstar der Welt öffentlich per Instagram: Sie werde ihre Stimme für Kamala Harris abgeben, schreibt Taylor Swift dort. Die USA sollten „von Ruhe statt Chaos“ regiert werden.

Swift wird in der Öffentlichkeit spätestens seit dem Dokumentarfilm „Miss Americana“ als Unterstützerin der Demokraten wahrgenommen. Im Film erklärt sie ihre Reue über ihre Zurückhaltung bei der Wahl 2016, bei der Trump seine erste Amtszeit einheimsen konnte.

Erst wenige Tage vor ihrem Endorsement hatte Swifts Freundschaft zu Trump-Fan Brittany Mahomes für Schlagzeilen gesorgt – und für Debatten: Kann eine Freundschaft über ideologische Grenzen hinweg bestehen?

Swift als Diplomatin zwischen den Fronten

Die Debatte hat Swift sicher einige Sympathiepunkte unter Trump-Sympathisant*innen eingebracht, die jetzt aufs demokratische Konto einzahlen könnten: Unentschiedene Wäh­le­r*in­nen lassen sich von einer Person, die keine der beiden Seiten dogmatisch ausgrenzt, sicher leichter überzeugen.

In einem ähnlichen Stil war dann auch ihr Instagram-Post gehalten: Ihre Fans sollten selbst recherchieren, welche Kan­di­da­t*in besser geeignet sei und ihre eigene Wahl treffen. Kein Wort von Trumps faschistoider Politik, seinen Mobs, die schwarze Menschen jagen und die US-Demokratie abschaffen wollen. Ein unpolitischeres politisches Statement hätte Swift kaum machen können.

Dennoch kann es sein, dass gerade diese diplomatische Herangehensweise einschlägt und manche Zweif­le­r*in­nen zur Vernunft bringt. Dazu gesellt sich mit der spielerischen Inszenierung als „kinderlose Katzenfrau“ der überlegene Humor, der schon die aktuelle Euphoriewelle der Demokraten mitgetragen hat.

Übrigens: Nach ihrem Schweigen bei der Wahl 2016 sprach Swift sich 2020 für Joe Biden als Präsident aus – woraufhin er gewann. Bislang kann man also sagen: Ein Taylor-Swift-Endorsement kommt mit einer hundertprozentigen Trefferquote.

taz

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